Momentan wird Öl und Gas immer teurer, für manche Haushalte sogar fast zu teuer. Wie man Energie und Geld sparen kann, verrät ein Experte der SWM:
MÜNCHEN Gefühlt täglich werden Strom und Gas teurer, der Ölpreis steigt und Spartipps sind gefragt wie nie, weiß Stefan Memminger. Der Elektromeister mit Ausbildung zum „Energieberater“ ist seit 15 Jahren bei der SWM. Zum Auftakt unserer neuen Serie zu Energie-Themen rund um München verrät Memminger einfache Tricks, wie die Münchner kräftig sparen können.
Duschen: „Ich empfehle die Drei-Minuten-Dusche. Statt 140 Liter im Vergleich zum Vollbad verbraucht eine Duscheinheit im Schnitt 15 Liter Wasser im Minutendurchlauf. Ein Sparduschkopf halbiert nochmals den Wasserbedarf.“ Alternative: Durchflussbegrenzer. Sie setzen dem Wasser bei Abgabe Luft zu: „So fließt eine aufgeperlte, aber geringere Wassermenge durch den Hahn, etwa drei Liter.“ Beim aktuellen Preis von etwa 35 Cent für 100 Liter Münchner Leitungswasser hat man, bei 300 Liter geringerem Wasserverbrauch monatlich, elf Euro mehr im Geldbeutel.
Föhnen: „Es gibt Geräte mit guter Trockenleistung bei 800 oder 1000 Watt Verbrauch. Wer keinen Diffusor oder maximale Heizstufe für seine Löwenmähne braucht, kann auf ein Gerät mit 1400 Watt verzichten.“
Kochendes Wasser: Für Teewasser empfiehlt Memminger den Wasserkocher. „Effizienter, als im Topf zu erwärmen. Der Bi-Metallschalter schaltet bei 90 oder 95 Grad sofort ab. Beim Eierkochen gilt: Deckel auf den Topf. Ein kleiner Topf erwärmt die gleiche Menge Flüssigkeit schneller als ein großer.“
Backofen: Effizienter wird das Backen, wenn man das Vorheizen weglässt. Besser sei es, die Heißluft zu nutzen, Backware auf die mittlere Schiene schieben.
Kühlschrank: Den Kühlschrank nicht offenstehen zu lassen leuchtet jedem ein. Aber wussten Sie auch: „Kühlware kühlt sich gegenseitig: Beim Kurz-Öffnen der Kühlschranktüre kann nicht viel kalte Luft entweichen und warme nachströmen, die erst wieder heruntergekühlt werden muss.“ Also lieber wieder Dinge nachlegen, ehe der Kühlschrank halbleer bleibt. Und bei der Küchenplanung gilt: „Nie den Kühlschrank neben Herd und Ofen platzieren!“
Da ein Single-Haushalt in München aktuell rund 1600 Kilowattstunden Strom zu je rund 29 Cent benötigt, rät Memminger zu kluger Gerätenutzung, Steckerleisten und weg vom Stand-by: 100 eingesparte Kilowatt (KW) bringen ein Plus von 2,90 Euro.
Waschmaschine & Trockner: Beim Kühlschrank wie auch bei Waschmaschine, Geschirrspüler und Trockner gilt: Keine halbvollen Maschinen betreiben! „Bei der Waschmaschinenfüllung eine Handbreit nach oben und vorne frei lassen, damit die Unwucht der Trommel stimmt.“ 90 Grad und Vorwäsche sind Luxus: „Selbst Viren werden bei 60 Grad beseitigt.“ Und: Ein moderner Wärmepumpentrockner benötigt nur 1,6 KW statt 3,6 KW beim Ablufttrockner. Achtung: „Beim Neukauf ersetzt das neue EU- Energielabel die alte Gerätekennzeichnung. Künftig gibt es nur noch A bis G. Dabei ist A die energieeffizienteste Geräteklasse“, verrät der Stromexperte.
Heizkörper: „Ein Rippenheizkörper frisst Energie, gibt nur 30 Prozent seiner Heizleistung ab. Ein Flächenheizkörper dagegen 70 Prozent. Ein Heizkörperaustausch lohnt sich in jedem Fall.“
Lampen: Memminger empfiehlt einen Leuchtenaustausch zu LED „zu 100 Prozent“, weil Energiespar- und Halogenlampen sowieso bis 2024 aus dem Handel genommen werden. Zehn in LED getauschte 60-Watt-Lampen sparen rund 560 KW im Jahr ein.