Dresden: Rentner sammelt historische DDR-Rundfunkgeräte - Radio-Retter lädt in sein Privatmuseum | TAG24

2023-02-15 17:00:14 By : Ms. Ginny Yan

Rentner Klaus Beutner sammelt seit 30 Jahren historische Kofferradios aus der DDR, stellt diese in seinem Haus im Königsbrücker Ortsteil Gräfenhain aus.

Königsbrück - Er hat ein Museum in den eigenen vier Wänden eingerichtet: Rentner Klaus Beutner (72) sammelt seit 30 Jahren historische Kofferradios aus der DDR, stellt diese in seinem Haus im Königsbrücker Ortsteil Gräfenhain aus. Beim Anblick seiner Sammlung geht vielen Besuchern das Herz auf.

Ob mit oder ohne Kassettendeck, Dreh- oder Knopfschalter, "Mäusekino" mit LED-Leuchten oder analoger Anzeige: 300 Kofferradios aus den Jahren 1953 bis 1987 finden sich in den Wandregalen des Ausstellungsraumes. "Die Besucher erinnern sich an ihre Geräte und schwelgen in Erinnerungen", sagt Beutner erfreut.

Seine Sammel-Leidenschaft wurde frisch nach der Wende geweckt. So kam der gelernte Glasmacher von Montage wieder, entdeckte auf dem Sperrmüll ein Kofferradio, das gar nicht kaputt war. "Damals wollten so viele Leute die neuen West-Radios, schmissen ihre einfach weg", so Beutner.

Und so sammelte er weitere Geräte ein, klapperte Flohmärkte ab. Der Hobby-Bastler macht auch defekte Radios wieder flott, stellt nur funktionstüchtige Geräte aus.

Das älteste ist das Stern-Radio "Möve" (Modell 6D71) vom Herstellerverbund RFT aus dem Jahr 1953. "Es hat noch eine Stahlbandmaß-Antenne", sagt Beutner stolz.

Sein kleinstes Radio schenkte ihm ein älterer Herr: Ein gerade mal 5 mal 7 Zentimeter kleines "Kosmos" aus sowjetischer Produktion von 1965 im Originalkarton. Mit Ohrhörern (mono), Ladegerät für die Knopfzellen-Batterie (Netzteile gab es erst später) und Garantie-Urkunde - "ein Glücksfall", sagt der Sammler.

Er zeigt exotische Marken wie "Hitachi" und "Sanyo": "Für einige Japan-Importe zahlte man damals unter der Ladentheke 2000 DDR-Mark."

Nur etwa 20 Geräte fehlen noch in seiner Sammlung, etwa ein Stern-Rekorder 4200R. "Spritzwassergeschützt, aus NVA-Bestand", sagt Beutner.

Geöffnet hat sein Museum immer, wenn er zu Hause ist. Besucher brauchen nur am Haus klingeln, der Eintritt ist frei.